APRAM´s Newsletter, Juli 2020

APRAM´s Newsletter, Juli 2020

Hallo liebe Mitglieder, Unterstützende und Freunde von APRAM,

schon wieder ist ein Monat um und es wird Zeit für unseren kleinen Bericht an Euch.

Heute möchten wir euch die Odyssee mit Happy End von Zoomba erzählen. Zoomba, bei uns hieß er Gustavo, kam Anfang März 2016 ins Tierheim. Man fand ihn alleine im Wald. Vielleicht wurde er ausgesetzt?  Er wurde wie üblich für die Vermittlung vorbereitet, also kastriert, gechipt, geimpft und getestet. Es war alles in Ordnung, daher kam er schon Mitte März  als Pflegehund zu Susanne nach Deutschland. Kaum angekommen viel ihr auf, dass er hinten nicht „rund“ läuft, ein Besuch beim Tierarzt brachte Klarheit.  Die  Kniescheiben in beiden Hinterläufen verschoben sich ständig zur Seite, sie hielten nicht im Gelenk. Da ihm dies sicher Schmerzen bereitete, musste er natürlich operiert werden. Weil aber die Kosten für die Operationen in Deutschland zu hoch gewesen wären, hat der Vorstand beschlossen, ihn zurück nach Teneriffa zu holen, um ihn dort behandeln zu lassen. Zufällig flog Anfang Mai eine Freundin von APRAM auf die Insel und nahm ihn mit. Nun musste der arme Kerl vier (!) Operationen über sich ergehen lassen. Es stellte sich nämlich heraus, dass seine beiden Hinterbeine total schief gewachsen waren und deshalb die Kniescheiben nicht im Gelenk hielten. Ihm wurden während der Operationen in beide Beine Nägel, Platten und Stifte implantiert. Zoomba musste sich über ein halbes Jahr schonen und Ruhe halten. Er hat alles brav über sich ergehen lassen und irgendwann war es dann so weit: Ende 2016 durfte er wieder nach Deutschland reisen. Schnell fand er eine liebe Familie, die ihn trotz seiner Vorgeschichte adoptierte. Leider hielt das Glück nicht lange, denn  die Familie musste, ohne ihr eigenes Verschulden, umziehen – in die neue Wohnung durften sie ihn nicht mitnehmen. Zoomba kam zurück zu Susanne. Auch jetzt fand er schnell wieder eine liebe Familie und wurde  trotz seiner Vorgeschichte, die natürlich in allen Einzelheiten erläutert wurde, erneut adoptiert. Alles war gut, Zoomba hatte nur wenn er sich überlastete kleine Probleme mit seinen Hinterläufen. Leider hat sich die Lebenssituation auch dieser Familie Anfang 2020 sehr verändert, das Paar hat sich getrennt und die Frau musste jetzt den ganzen Tag arbeiten gehen. Für Zoomba blieb keine Zeit mehr. Sie hat sich aber aus Sorge um ihren Hund an uns gewendet. Darüber sind wir sehr froh, denn das Schicksal unserer Schützlinge liegt uns sehr am Herzen. Wir versuchen natürlich, in solchen Situationen immer eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden.

In diesem Fall wurde Zoomba zurück zu Susanne geholt, um sich von ihr aus ein drittes Mal in ein neues Zuhause vermitteln zu lassen. Nach einigen Tagen bemerkte Susanne kleine offenen Stellen an der Innenseite des rechten Oberschenkels, die er sich häufig leckte. Und sie beobachtete, dass sich Zoomba nach langem Liegen erst humpelnd einlaufend musste. Um eine Veränderung der Lage der Implantate auszuschließen, haben wir eine röntgenologische Kontrolle machen lassen. Laut dem Tierarzt sei aber alles in Ordnung, die Implantate wären noch an ihrem Platz. Zoomba bekam über einige Tage Schmerzmittel um zu sehen, ob es ihm damit besser gehen würde. In der Zwischenzeit fand sich tatsächlich wieder eine nette Frau, die Zoomba gleich in ihr Herz schloss und ihn trotz seiner Vorgeschichte und dem Wissen, dass mit den Hinterläufen einmal mehr Probleme auftreten könnten, adoptierte. Zoomba zog wieder um und die beiden waren schnell ein eingespieltes Team. Der liebe Rüde konnte bald ohne Leine laufen und mit anderen Hunden in den Weinbergen spielen. Leider hielt das ausgelassene Glück nur acht Wochen, dann fing Zoomba an, so stark mit dem rechten Bein zu hinken, dass ein weiterer Tierarztbesuch sein musste.

Der Befund war niederschmetternd: Es hatten sich die implantierten Stifte gelockert, sie waren dabei, durch den Oberschenkel zu stoßen: die Implantate mussten entfernt werden. Sein Frauchen leitete direkt alles in die Wege und so hatte Zoomba seine fünfte (!) Operation am Bein und es wurde auch noch gleichzeitig ein Leistenbruch mit operiert. Damit hatte er sechs Operationen gut überstanden. Zu allem Überfluss zeigte sich während der OP, dass Zoomba auch noch einen Kreuzbandriss an dem rechten Bein hat, der irgendwann auch noch operativ versorgte werden muss. Wieder einige Tage Ruhe halten, und Tierarztbesuche zur Nachkontrolle. Da die Wunden an der Innenseite des Oberschenkels so schlecht heilten, wurde ein Abstrich gemacht, der zeigte, dass dort ein multiresistenter Keim sitzt, der mit besonderen Medikamenten behandelt werden muss. Und weil das alles noch nicht genug war, hatte sich in der Wunde von der Operation des Leistenbruchs eine Menge Blut im Bauchraum angesammelt, das abgesaugt werden musste. Und Zoomba lässt wieder alles ganz brav über sich ergehen.

 

Seit einiger Zeit kann er sich nun bei seinem liebevollen Frauchen, das ihn mit allem bestens umsorgt, von seiner bewegten Geschichte erholen. Endlich hat er seinen Platz für’s Leben gefunden, wie sehr uns das freut!

Ganz ungeachtet vertraglicher Bestimmungen fühlen wir uns als Tierschutzverein ein Tierleben lang verpflichtet gegenüber unseren Schützlingen. Außerdem sind wir sehr erleichtert, dass jemand Zoomba trotz seiner Vorgeschichte und den zu erwartenden lebenslang nötigen Tierarztkosten ein schönes Zuhause bietet. Dafür sind wir sehr dankbar. Aus diesen Gründen freuen wir uns, Euch mitteilen zu können, dass der Vorstand des Vereins auf eigene Initiative beschlossen hat, die Genesung von Zoomba finanziell zu unterstützen. Sein Frauchen ist sehr dankbar über unsere Unterstützung und ist bestärkt in dem Vertrauen zu APRAM. Sie wird sich weiter gut um Zoomba kümmern und dieses Happy End für unseren großen Pechvogel ist uns alles Wert.

 

Wie ihr aus dieser langen Geschichte lesen könnt, läuft auch bei uns nicht immer alles glatt. Manch ein Hund macht uns viele Sorgen und verursacht auch mal hohe Kosten. Innerhalb unserer Möglichkeiten, die auch dank Euch zur Verfügung stehen, bemühen wir uns stets um eine gute Begleitung unserer Schützlinge – auch weit über die Adoption hinaus.

 

Und Folgendes gibt es aus dem Tierheim zu berichten:

  • Currow war beim Tierarzt, er hat ein entzündetes Ohr, das dringend untersucht werden musste. Um ihn dorthin zu bringen, braucht er von Anfang an einen Maulkorb, und den lässt er sich nur mit Tricks aufziehen. Leider ist der Rüde so wenig kooperativ, dass er sogar in eine leichte Narkose gelegt werden musste, um genau nachzuschauen was mit seinem Ohr ist. Dabei wurde er dann auch gleich geschoren. Jetzt braucht er eigentlich tägliche Anwendungen an seinem Ohr, um es auszuheilen. Leider klappt das nicht immer – wenn er die Lunte riecht, ist es unmöglich, ihm den Maulkorb aufzuziehen. Damit es zu keinen Bissverletzungen bei den Mitarbeitenden kommt, muss in diesen Situationen leider auf die Behandlung verzichtet werden. Aber Petra, Walter und Andy versuchen jeden Tag ihr Bestes, damit es klappt. Currow wird durch dieses Verhalten nur sehr schwer vermittelbar sein, eher wird er den Rest seines Lebens im Tierheim verbringen müssen. Wer eine Futterpatenschaft für ihn übernehmen möchte, kann sich sehr gerne bei uns melden. Das würde uns sehr helfen.
  • Rasta wurde ebenfalls geschoren. Er war kurzzeitig auf Probe bei einer Familie, die ihn eigentlich adoptieren wollte. Leider verstand er sich nicht so gut mit dem schon vorhandenen Hund und musste nach einigen Tagen zurück ins Tierheim.
  • Rasta, Rufo und Piedro erhielten ihre erste Spritze gegen die Herzwürmer (Filarien). Alle drei haben sie gut vertragen.
  • Die junge Hündin Asja war auch beim Tierarzt, sie wurde kastriert.
  • Nach Deutschland zu ihren neuen Familien sind Dandy, Mimo und Freddi geflogen.
  • Dolly ist auch nach Deutschland geflogen, sie ist als Pflegehund bei Susanne und sucht von dort aus ein neues Zuhause.
  • Erfreulich ist auch, dass vier von Mamuschis Welpen in Spanien ein Zuhause gefunden haben und schon umgezogen sind. Die restlichen zwei sind inzwischen auch reserviert und ziehen bald um.
  • Bruno hat einen hundesicheren Gitterschutz für die Waschmaschine und den Trockner gebaut. Er hat sich sehr viel Mühe gegeben und das Ergebnis ist sehr toll geworden. Seine Arbeitszeit dafür hat er dem Tierheim geschenkt. APRAM sagt vielen vielen Dank, lieber Bruno!

 

Zu erzählen bleibt noch, dass Susanne eine Woche auf Teneriffa war. Sie hat viel Zeit im Tierheim mit den Hunden verbracht und alle Vorstandsmitglieder und Mitarbeitende getroffen. Es wurde viel geredet, es wurden Dinge geklärt und Entscheidungen getroffen zum zukünftigen Vorgehen diskutiert.  Die Besuche auf der Insel sind immer eine Mischung aus Arbeitsbesuch und Urlaub. Susanne bedankt sich für eine schöne produktive Zeit bei APRAM.

 

Zum guten Schluss bleibt noch zu sagen, dass wir den Juli dank euch wieder gut überstanden haben. Vielen Dank für eure finanzielle Unterstützung, auf die wir auch weiterhin dringend angewiesen sind. Unser freiwilliger Beitrag zur Genesung von Zoomba und die tierärztliche Behandlung von Currow in Narkose haben in diesem Monat unsere Ausgaben unerwartet erhöht. Bitte unterstützt uns weiterhin, damit solche Dinge weiter möglich sind.

 

Viele herzliche und dankbare Grüße, bleibt gesund

APRAMs Team mit seinen Fellnasen